Kapitel achtzehn


...Leider hatte Lukas Recht, du bist wirklich eine Prinzessin.

Mir wurde selbst extrem schwindlig und schlecht und als Eva und Marcus den Raum verlassen hatten, rannte ich erst einmal in Lukas altes Badezimmer und wusch mir das Gesicht mit kaltem Wasser. Medina sagte kein Wort, doch plötzlich hörte ich langsame Schritte und sie wankte betrunken ins Bad. 

„Bei Arvid sein", maulte sie und klammerte sich an meinen Hals. 
Ich schob sie weg,  doch sie kam wie an einem Gummi gezogen zurück. Ich ermahnte sie mit ernster Stimme: „Du bist betrunken und willst das nicht wirklich. Komm leg dich hin.“
Ohne weiteren Protest ließ sie sich in Lukas Bett tragen und vorsichtig deckte ich sie zu.

„DA BLEIBEN“, schrie sie übertrieben laut, als ich endlich wieder aufstehen wollte.
„Ich will feiern", gab ich ehrlich zurück und sie setzte sich langsam auf. Ihre Augen schimmerten blau und langsam kam sie mir immer immer näher.  Ängstlich wich ich zurück.
Ein schiefes Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus: „Weißt du was? Ich möchte auch feiern.“
„Aha wirklich?“, stotterte ich nervös. Alter was war los mit mir? Ich konnte doch einfach aufstehen und gehen! Was fesselte mich an Medinas billigem, betrunkenen Verführungsversuch so?

Ich war wie erstarrt, ich konnte mich nicht mehr bewegen, es war wie bei dem Zauber der Dayas. Hier war es aber trotzdem etwas anderes, etwas kaltes aber trotzdem verführendes. 
Medina flüsterte: „Bleib ganz ruhig. Hab keine Angst. Ich möchte nur etwas ausprobieren.“
Sie küsste mich. Einfach, kurz und auf Lucas Bett. Das war also der Kuss mit der Auserwählten meines eigenem Bruders. Nicht spektakulär aber sofort wollte ich mehr! Ich küsste sie zurück und wir vergaßen sofort alles um uns herum. Langsam drückte ich sie auf das Bett und sie presste sich gegen mich. Es war unglaublich! 

Doch was…was tat ich hier?! Von einen Moment auf den anderen riss ich mich von ihr los und wischte mir zitternd den Mund ab. Ich drehte mich weg, immer noch außer Atem und spürte wie die Angst in mir hochstieg. Was hatte ich getan! 
„Das geht nicht sorry“, stotterte ich und schluckte. Das hier wurde in meiner Gemeinschaft mit dem Tode bestraft. Das war das schlimmste was man neben Mord tun konnte. Dieser Kuss war Verrat an den Dayas. 
„Oh okay. Gut…sorry bin betrunken. Fand es nicht schlecht. Du bist besser als Lukas. Du zeigst Liebe weißt du?“, murmelte Medina und schloss ihre schönen Augen.
Ich seufzte: „Ja das tu ich Medina. Leider hatte Lukas Recht, du  bist wirklich eine Prinzessin.“
Vorsichtig gab ich ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Schlafen", flüsterte sie und dann war sie schon eingeschlafen. Sie wusste gar nicht was dieser Abend auslöste.

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