Kapitel siebzehn

Als Eva, Nick, Medina und ich an der WG-Türe ankamen hörten wir schon das Wummern des Basses und bekamen somit einen Vorgeschmack auf die ohrenbetäubende Musik. Als Franz sichtlich angetrunken die Türe öffnete hörten wir Deutsch Rap in so einer Lautstärke, dass ich mich reflexartig die Ohren zuhalten musste.
„Hi ihr. Oh du musst Arvid sein Servus Mann", begrüßte mich Lukas Alter Mitbewohner. 
„Hi Alter. Ja ich bin Lukas Bruder", stellte ich mich so kurz vor und Franz drückte mir sofort ein Bier in die Hand.
-„Ja geil! Noch nie gehört! Kommt doch rein!“
Wir folgten ihm in die vier Zimmer Wohnung und liefen den Gang entlang zu dem großen Wohnzimmer. Auf dem Weg begegneten uns knutschende Paare, betrunkene Jugendliche die schlafend auf dem Boden lagen und ich sah auch viele bekannte Gesichter, wie Maja.
Ich war sofort gehypt, denn so eine Party hatte ich nie auf einer Schule der Dayas erlebt. So geil!
Glücklich ließ ich mich fallen und tanzte mit Medina, Eva und einem hübschen Mädchen aus ihrem Jahrgang. Medina verlor ich nach ein oder zwei Stunden aus den Augen, denn dieses Mädchen war wirklich cute! Doch keine Ahnung wie sie hieß...

Dann  plötzlich! Ich trank gerade einen selbst gemixten Cocktail in der Küche, der sehr viel Wodka enthielt,  stand plötzlich Eva vor mir.
Sie trug heute ein sehr kurzes schwarzes Kleid mit Glitzer, welches sehr teuer aussah. Was war ihr Dad nochmal? Irgendein wichtiger Politiker oder so…
„Kannst du kurz mit uns mit kommen Arvid?“, keuchte sie. War sie gerannt oder wie? 
„Wieso das?  Ist etwas passiert?“, fragte ich genervt und nahm noch einen großen Schluck, der eklig im Mund brannte. Was war das denn für ein billiges Zeug!
Medina beste Freundin rieb sich nervös über die Stirn und seufzte: „Marcus hat Medina endlich gefunden, ihr geht es nicht gut.“
Oh fuck was war jetzt denn bitte  passiert! Da wollte ich einmal Spaß haben und schon baute Medina  scheiße! Einen tollen Job hatte ich da angenommen!
„Toll ich wusste nicht mal, dass sie weg war", murmelte ich in mich hinein und folgte Eva durch die Menge.
Ihr Lockenkopf war nicht zu übersehen und bald standen wir vor Lukas altem Zimmer und klopften kräftig an. Boom Boom Boom! 
„Ja herein“, rief eine tiefe Männerstimme, die ich als Marcus identifizierte. 
Vorsichtig traten wir in das kleine Zimmer, dass von einer großen Ikealampe hell erleuchtet wurde. 
Medina lag auf dem großen weißen Boxspringbett und starrte an die Decke. Neben ihr auf dem Nachttisch stand eine leere Flasche Weißwein.  
Marcus zog mich kurz in das Bad, welches gleich ans Zimmer anschloss und flüsterte, damit es Medina nicht hörte: „Wir waren in meinem Zimmer und haben naja...rumgemacht. Danach beim kuscheln bin ich eingeschlafen und als ich aufgewacht bin war sie weg. Ich hab mit Eva nach ihr gesucht und sie hier gefunden.“
„Gut und was hab ich damit zu tun?“, grummelte ich leise vor mich hin und stellte den leeren Plastikbecher von meinem Cocktail auf den Rand des Waschbeckens. Bisschen betrunken fühlte ich mich schon…
„Sie will nicht mit uns reden", führte Eva die Geschichte fort, „Nur mit dir. Sie ist auch sehr betrunken.“
Man ey ihr ernst. Ich wollte nicht mit einer betrunkenen Medina im Bett liegen,  was könnte denn da bitte alles passieren. Sie könnte kotzen, einschlafen, mich küssen,...
Aber andererseits hatte ich das hier mit zu verantworten, ich hatte nicht auf sie aufgepasst.

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